Investition und Finanzierung – Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft
Finanzierung und Investition – die wohl wichtigsten Elemente wirtschaftlicher Tätigkeit. Ohne sie würden wir vermutlich immer noch mit dem Speer jagen gehen. Denn Grundlage einer gut funktionierenden Wirtschaft ist es, dass Menschen Risiken eingehen, um sich dadurch einen hohen Ertrag zu sichern. Dies gelingt meist nur dann, wenn jemand zuerst Geld in ein Vorhaben hineinsteckt, um es dann später mit einer angemessenen Rendite wiederzuerhalten.
Das heißt, hier bedarf es einer Finanzierung. Jemand muss bereit dazu sein das notwendige Geld zur Verfügung zu stellen. Diese Rolle haben in der Historie die Banken übernommen. Sie vermitteln seit je her zwischen Menschen, die Liquidität für eine Investition benötigen und denen, die ihre Ersparnisse anderen gegen Zinsen zur Verfügung stellen möchten.
Seitens zweier großer Weltreligionen wurden solche Aktivitäten eigentlich nicht gerne gesehen. Sowohl der Islam als auch das Christentum halten Zinsen für keine gute Sache. Sie sprachen immer wieder von der Zinsknechtschaft. Allerdings hat das damit zu tun, dass in der Antike und im Mittelalter andere Ausfallrisiken galten als heute. Zu der Zeit waren eher 20%-30% die Regel anstatt die Beträge, die wir heute bezahlen. Eine langfristige Finanzierung konnte somit ganz schnell im totalen Ruin enden.
Eine Finanzierung ist übrigens nicht nur dann erforderlich, wenn jemand eine Investition tätigen möchte. Manche Firmen unterliegen hinsichtlich ihrer Einnahmen saisonalen Schwankungen, während die Kosten gleichmäßig auflaufen. Für solche Phasen benötigen diese Unternehmen jemanden, der ihnen die Mittel bereitstellt, um die Ausgaben zu begleichen. Ansonsten müssten sie dicht machen und alle würden ihre Jobs verlieren. Bank ist also nicht immer gleich böse.
Aber auch das ist noch nicht alles. Das Thema Finanzierung und Investition ist in der BWL die Lehre darüber, wie man den Wert einer Sache ermittelt. Wer diese Regeln kennt, der kann für jegliche Art von Projekt den Preis ermitteln, der dessen finanziellen Wert wiedergibt. Wie das alles funktioniert, das erklärt Ihnen gut verständlich das Buch, das wir heute empfehlen: „Investition und Finanzierung – Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft“. Geschrieben wurde es von Hans Paul Becker und Arno Peppmeier.
Daten zum Buch:
Autoren: Hans Paul Becker, Arno Peppmeier.
Taschenbuch: 388 Seiten
Verlag: Springer Gabler; Auflage: 8. Aufl. 2018 (4. Juli 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3658182741
ISBN-13: 978-3658182748
Zum Buch-Inhalt
Man merkt es dem Buch an, es dient dazu den vielen BWL-Studenten dieser Welt die Finanzwirtschaft näher zu bringen. Und das macht es ganz hervorragend. Es liest sich ähnlich gut formuliert, wie die Bücher aus den „… für Dummies“-Werken. Nach dem Lesen hat man richtig was gelernt.
Am Anfang des bleibt das Buch eher theoretisch. Es gibt einen verständlichen Überblick darüber, welche Arten der Finanzierung es gibt. Zum Beispiel die Innenfinanzierung aus den eigenen Gewinnen oder Verkäufen. Oder eben die Außenfinanzierung, wo Geld von Externen Parteien in Anspruch genommen wird. Dabei gibt es viele verschiedene Wege.
Anschließend wird es mathematisch. Leider geht das nicht anders. Zum Glück wird in kleinen Schritten vorgegangen. In der Betriebswirtschaftslehre geht es immer um Renditen. Nachdem Zeit Geld ist, muss auch der Zinsesszinseffekt berücksichtigt werden. Zinsrechnung wiederum bringt es mit sich, dass die Formeln durch komplexe Potenzen dominiert werden. Nur mit ihrer Hilfe lässt sich die angemessene Rendite für eine Investition korrekt ermitteln. Einen anderen Weg gibt es nicht.
Daher ist es das große Verdienst von diesem Buch, dass es die Leser bei solch wichtigen Themen sanft an der Hand führt. Wer sich durch das Zahlenwerk arbeitet und die Übungen nachvollzieht, der wird hier automatisch zum Finanz-Guru und Experten für Unternehmensbewertung.