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Das Füttern der Vögel während des Winters bietet nicht nur ein Naturerlebnis, denn es vermittelt zusätzlich auch Kenntnisse der Vogelarten. Die meisten hingebungsvollen Vogelschützer waren einmal faszinierte Beobachter am eigenen Vogelhäuschen. Und so wie auch Sie, haben sie sich Fragen gestellt, wie: Was ist das geeignete Vogelfutter bzw. welche Art favorisiert welches Futter?
Es hat somit eine lange Tradition in Deutschland, dass Vögel in der Winterzeit gefüttert werden. Vor allem hat es auch eine pädagogischen Aspekt, denn wo sonst als an den Futterstellen lassen sich die Vögel aus der Nähe beobachten. Auf diese Weise wird das Füttern auch für Sie und Ihre Kinder zu einem Naturerlebnis, denn die Gelegenheiten für solche Erlebnisse und Beobachtungen gerade für Kinder sind sehr selten.
Im Buch von Eberhard Gabler, welches Ihnen im Verlauf dieses Artikels vorgestellt wird, erhalten Sie viele nützliche Informationen darüber, wie Sie ein artgerechtes Vogelhaus bauen, welches Vogelhäuschen für welchen Vogel geeignet ist und darüber wie und was Sie während der Kälte des Winters für die Fütterung verwenden sollten.
Sollten Sie Vögel im Winter füttern?
Auch wenn die Frage, ob Sie in der Kälte des Winters die Vögel füttern sollen, in Deutschland kontrovers diskutiert wird, viel wichtiger wäre die Frage zu stellen, wie man eine sinnvolle Fütterung gestalten kann und genau auf diese Frage gibt Eberhard Gabler in seinem Buch Antworten.
Untersuchungen brachten hervor, dass die Vogelfütterung in Dörfern und Städten rund 10 bis 15 verschiedenen Vogelarten zugutekommt. Dies sind unter anderem Finken, Meisen, Drosseln und Rotkehlchen, wovon die meisten eine stabile oder sogar eine wachsende Population aufweisen und keine dieser Vogelarten ist vom Bestand gefährdet. Bis auf wenige Ausnahmen erreicht das Füttern zu Hause also nicht unbedingt die Vögel, die notwendige Schutzbemühungen bräuchten. Das Vogelhäuschen und die damit verbundene Fütterung kann demnach nur einen kleinen Beitrag zum Artenschutz leisten.
Naturschutz
Dennoch hat die Vogelfütterun während der Kälte längst nicht ausgedient, denn nirgends sonst können Sie lebendige Natur selbst inmitten der Stadt und aus nächster Nähe so ideal erfahren. Insbesondere gilt dies für Kinder, denn sie haben immer seltener die Möglichkeit zu eigenen Observationen und Erlebnissen in der Natur. Häufig wird durch den Spaß auch das Interesse geweckt, selbst aktiv zu werden und ein Engagement für den Naturschutz zu entwickeln. Unterstützen können Sie dies, indem Sie den Garten freundlich für Vögel gestalten. Auf diese Weise lässt man das eine nicht sein und ergänzt es um ein weiteres Tun, und so treffen sich Artenschutz und die Fütterung im Winter.
Welches Futter eignet sich?
Grundsätzlich als Futter nicht geeignet sind sämtliche gesalzenen sowie gewürzten Speisen. Und auch Brot ist gar nicht empfehlenswert, weil es im Magen unserer gefiederten Freunde allzu leicht aufquillt. Hinsichtlich der Ernährungsweise lassen sich Vögel in zwei Gruppen unterteilen: die Körnerfresser und die Weichfutterfresser.
Die Weichfutterfresser suchen sich ihre Nahrung vorzugsweise am Boden. Zu den reinen Weichfutterfressern zählen Zaunkönig, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Star und Amsel. Überwiegend nehmen sie tierische Kost zu sich oder Saaten, die sehr fein sind. Mit einem groben Körnerfutter hilft man ihnen nicht. Diesen Vögeln sollten Sie also Mohn, Kleie, Haferflocken, Rosinen und Obst anbieten. Auch das in Zoofachgeschäften zu erhaltende Mischfutter können Sie verwenden. Ein Leckerbissen für die Weichfutterfresser sind Haferflocken, die in heißem Öl getränkt wurden.
Futter je nach Vogelart
Unter den Weichfressern, gibt es auch sogenannte Allesfresser, wie beispielsweise Spechte, Kleiber und Meisen. Sie sind flexibler und stellen ihre Ernährung im Winter auf Körner um und akzeptieren daher auch Sonnenblumenkerne, Mohn oder Hanf.
Sperlinge, Finken und Ammern zählen beispielsweise zu den Körnerfressern. Sie alle haben einen kräftigen Schnabel und nehmen Sonnenblumenkerne, Hanfsamen und andere Samenkörner aus Futtermischungen an.
Für die Weichfutter- bzw. Allesfresser sind auch Fett-Körner-Mischungen, wie beispielsweise Meisenknödel oder Ringe, geeignet, vorausgesetzt, dass diese gut zu erreichen sind. Die meisten jedoch fressen diese Fettmischungen am liebsten zerbröselt vom Boden. Das Fett dient hierbei als Ersatz für die tierische Kost. Außerdem bieten diese Fett-Körner-Mischungen den Vorteil, dass die Körner in dem Gemisch vor der Nässe geschützt werden.
Vogelfutter selbst machen
Im Grundsatz gilt, dass die im Handel erhältlichen Futtermischungen den vielfältigen Ansprüchen unserer heimischen Vögel nicht wirklich gerecht werden kann. Die Diversität an Nahrungsquellen in einer vom Menschen unberührten Natur kann keine Futtermischung erreichen. Doch Sie können auch Futtermischungen selbst zusammenstellen, die durchaus von verschiedenartigen Vögeln in Notzeiten sehr gerne verspeist wird.
Körnermix
Saatenmischungen enthalten zu rund zwei Drittel Sonnenblumenkerne und ein Viertel Hanfsamen. Beide sehr energiereich durch ihren hohen Ölgehalt. Der Rest des Futters sollte Haferflocken, kleineren Saaten und gehackten Nüssen umfassen.
Weichfutter- oder Körner-Fett-Mix
In Super- und Baumärkten sind diese Mischungen als Meisenknödel zu bekommen. Doch können Sie diese auch leicht selbst herstellen. Als Grundstoff dient ungesalzener Rinder- oder Hammeltalg, den Sie in Schlachtereien bekommen. Der Talg wird erhitzt, wobei zu beachten ist, dass er nicht weit über den Schmelzpunkt hinaus erhitzt wird, weil er ansonsten ziemlich stinkt.
Durch die Beimischung von normalem Speiseöl im Verhältnis 1:5 sorgen Sie dafür, dass das Fett nicht hart und somit bröckelig wird. Dann geben Sie für die Körner- sowie Allesfresser rund die doppelte Menge des Körnermix hinzu. Für die Weichfutterfresser mischen Sie einen Mix aus Talg, Weizenkleie, Haferflocken und Beeren im Verhältnis 1:1. Das kalt werdende Gemisch können Sie dann zu Knödeln oder Würsten formen oder Sie füllen es in taugliche Fettfutterspender.
Sie können das Gemisch auch in Blumentöpfe oder halbierte Kokosnuss-Schalen geben, wobei Sie einen Zweig durch das Bodenloch des Blumentopfes ziehen müssen. Am unteren Ende des Zweiges können sich dann die anfliegenden Vögel festklammern. Unten sollte der Zweig rund 10 cm aus der Futterglocke herausgucken und am oberen Ende befestigen Sie den Haltedraht. Ist die Futterglocke fertig, hängen Sie sie an einen schattigen Platz, damit das Futter an sonnigen Wintertagen nicht übermäßig erwärmt wird und dann eventuell herausfällt.
Wie können Sie das Futter am besten anbieten?
Wenn es draußen schneit und friert, bietet ein Futter- oder Vogelhäuschen eine ideale Möglichkeit, unseren Vögeln im Garten zu helfen. Ein solches Vogelhäuschen können Sie leicht selbst bauen. Tipps und Anleitungen dazu finden Sie im Buch “Vogel- und Futterhäuschen: Bauanleitungen – Vogelporträts – Winterfütterung” von Eberhard Gabler.
Im Unterschied bezüglich des Baus von Nistkästen dürfen Sie als Futterhäuschen-Bauer Ihrer Fantasie fast freien Lauf lassen. Bedeutendste Kriterien hinsichtlich der Fütterung sind: Das Futter muss trocken bleiben und die Vögel sollten das Futter nicht mit ihrem Kot verunreinigen können. Beide Voraussetzungen werden durch die Verwendung von Futterspendern erfüllt. Auch Futtersilos oder -säulen werden diesem Prinzip gerecht und bieten Ihnen ebenfalls die Möglichkeit der Vogel-Beobachtung aus nächster Nähe. Ein Futtersilo mit Dach und Bodenplatte bietet sogar mehreren Vögeln zugleich Platz.
Daten zum Buch
Autor: Eberhard Gabler
ISBN: 978-3835417540
Herausgeber: BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; 7. Edition (8. September 2017)
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 112 Seiten
Zum Inhalt des Buches
Eberhard Gabler, nicht nur, dass er ausgebildeter Gärtner ist, obendrein ist er auch noch passionierter Vogelschützer. Mehr als 30 Jahre lang leitete er das Vogelschutz- und Naturschutzzentrum in Sindelfingen. Schwerpunkt seiner Arbeit ist und war der Artenschutz. Während dieser Zeit erhielt zweimal den “Europäischen Umweltpreis” nämlich in den Jahren 1988 und 1990. In seinem Buch “Vogel- und Futterhäuschen: Bauanleitungen – Vogelporträts – Winterfütterung” geht es, wie auch schon vom Titel her zu vermuten ist, nicht nur um das Bauen von Vogelhäuschen.
Einstieg in die Vogel-Welt
Das Buch ist perfekt für ornithologische Anfänger geeignet. Es bietet neben verschiedenen Modellen für artgerechte Nistkästen und Vogelhäuschen, passend zu jeder Vogelart, auch die dazugehörigen Bauanleitungen, maßstabsgetreu natürlich, Fotos, exakte Beschreibungen sowie Materiallisten. Zudem beschreibt Eberhard Gabler 25 heimische Vogelarten und erläutert deren Brutbiologie und geht auf die geeigneten Nistkästen und Futterhäuschen ein.
Darüber hinaus schreibt er zur sinnvollen Winterfütterung und zeigt auf, wie Sie Futterschütten und Futterglocken selbst bauen bzw. herstellen können. Obendrein gibt es noch einen Jahresplaner für die wichtigsten Arbeiten, die Monat für Monat von Ihnen als zukünftigem Vogelschützer unternommen werden können.
Präzise Anleitungen
Die Vogelhäuschen, die Sie nachbauen können, sind präzise auf die Bedürfnisse der verschiedenen Vogelarten zugeschnitten. Ein Vogelhaus bauen ist gar nicht so schwierig, wie Sie beim Lesen feststellen können, denn selbst wenn Sie nicht der perfekte Heimwerker sind, ist es schaffbar. Wenn Sie sich in der Ornithologie nicht ganz so gut auskennen, stellt dies auch kein Problem dar.
Damit Sie zukünftig die Vögel im Garten bestimmen können, porträtiert Gabler die 25 häufigsten heimischen Vogelarten inklusive ihrer Brutbiologie. Zudem erhalten Sie grundlegende Informationen zur Winterfütterung und wie Sie entsprechende Fütterungsmöglichkeiten, beispielsweise Schütten selbst bauen können, oder Futterglocken selbst anfertigen können.
Fazit
Das Buch von Gabler ist perfekt für Anfänger geeignet. Es vermittelt Kenntnisse über die heimischen Vogelarten während des Winters und verrät wichtige Information zur Brutbiologie, was hinsichtlich des Baus von Nistkästen relevant ist. Zudem hält das Buch gut verständliche Bauanleitungen zu Nistkästen, Futterhäuschen und Futtersilos bereit, aufgrund dessen Sie ganz leicht zum Vogelschützer werden können und Ihren Beitrag zum Artenschutz leisten können. Darüber hinaus enthält das Buch einen Jahresplaner, der zeigt, welche Schutzmaßnahmen über das Jahr verteilt erbracht werden können und nennt Vereine, die im Vogelschutz engagiert sind. Rundum ein Buch für alle, die sich etwas mehr in Sachen Umwelt- und Artenschutz einbringen möchten.
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